Der Eigentümer hat jetzt gehandelt. Nach eineinhalb Jahrzehnten hat Helga Karl ihr Schweigen öffentlich gebrochen. Die "Bilanzfälschungen"und Weigerung des BVG-Vorstands, den U-Bahn-Vertrag zu erfüllen, waren Auslöser für die Schließung der neu gebauten "Modellfabrik" Adtranz Berlin-Pankow gewesen.
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar"
(Aus: Der Kleine Prinz. Motto meines eigenen Vortrags bei "meinem" Schienenfahrzeugkongress "Zukunft im Schienenfahrzeugbau" am 14. Januar 1999. Helga Karl)
Zur Pressemitteilung des Presse- und Informationsamts des Landes Berlin und Stellungnahme des Regierenden Bürgermeisters von Berlin
Klaus Wowereit vom 11. Juli 2012 die Stellungnahme von Helga Karl:
Mit aufrichtiger Freude und Genugtuung, auch Schmerz und Zorn beim Blick zurück und noch Bitterkeit angesichts des hohen Schadens für mich bei soviel von mir geschaffenem Nutzen für andere habe ich erfahren: Der neue Auftrag der BVG über U-Bahnen für Berlin ging eben an "Stadler" (Stadler Rail AG) in Berlin.
Bei Stadler Rail AG haben viele jener Mitarbeiter von ADtranz weiter gearbeitet, die aus dem früheren Werk von ADtranz Berlin-Pankow und vorher "Miraustrasse" stammten.
Mit dem Schienenfahrzeughersteller ABB Henschel AG, dann ADtranz ABB und Daimler - ab Januar 1999 DaimlerChryslerRailSystems - habe ich von 1995 (Beginn meiner Arbeit an der konzeptionellen Entwicklung des strategischen, maßgeblich von mir entwickelten Verbundprojektes MontLoWe) bis Ende 1999 (informell noch bis 2000) zusammen gearbeitet. Jene Mitarbeiter, die nicht im Werk am Standort Berlin-Pankow von Stadler übernommen worden sind, gingen im Jahr 2000 geschlossen als Gruppe zu ADtranz Hennigsdorf, jetzt Bombardier. Es waren überwiegend die Mitarbeiter der "U-Bahn-Projekte".
Der Schienenfahrzeug-Standort Adtranz Berlin-Pankow insgesamt und insbesondere die "U-Bahn-Projekte" repräsentierten damals - ich kann mir eine fundierte Bewertung erlauben - führendes "U-Bahn-Know-how" im Weltmaßstab.
Ich wollte bei meinem Handeln in jener Zeit auch erreichen, dass dieses in Berlin oder wenigstens in der Region Berlin erhalten wird. Um eine solche Kern-Kompetenz zu sichern - das ist nur möglich durch Weiter-Entwicklung - , braucht man AUFTRÄGE in diesem Bereich. Und man muss die Mitarbeiter im Team zusammen halten, bei denen das kollektive und individuelle Wissen liegt.
Zum positiven Ausgang für alle damaligen Beschäftigten des Standortes ADtranz Berlin-Pankow: Sie sollten "abgewickelt" werden. Dass es zur "Abwicklung" mit Entlassung fast aller ADtranz-Mitarbeiter am Standort Berlin NICHT kam, daran habe ich persönlich einen maßgeblichen Anteil.
Das bleibt.
Ich gratuliere Stadler zum Auftrag der BVG für eine neue U-Bahn Berlin !
Helga Karl
Zur Gratulation von Berlins Regierendem Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit lesen Sie die Pressemitteilung vom 11.07.2012: "BVG-Auftragsvergabe an Stadler - Wowereit gratuliert"
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Ich begrüße diese Pressemitteilung des Presse- und Informationsamtes des Landes Berlin vom 11.Juli 2012 und die Stellungnahme des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Klaus Wowereit ausdrücklich.
Zum Kontext verweise ich auf Kommunikation/Veranstaltungen/Kongresse & Tagungen und Krisenkommunikation.
Helga Karl
Autorin Text und Foto Helga Karl
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